Der Langeler Stamm im 17. Jahrhundert

Johann X.v.B., dem Auftreten nach jüngster Sohn Johanns IX. (s. S. 104) und vielleicht um 1590 in Köln geboren, verlässt die Stadt wie oft jüngere Söhne und kam anscheinend durch seine Gattin, die Wesselinger Müllerstochter, zu Beruf und Wohnort, dem Wesseling fast schräg gegenüber liegenden Langel. Durch Patenbeziehungen aber behält er die Verbindung mit Köln bei, wo er sich am 17.6.1615 zum Erwerb der Bürgerschaft qualifiziert (Ratsprotokoll Bd.64, S.376). Er besaß dort wohl ein Haus. Trieb ihn der sagenhafte Bruderzwist (s.S.96) aus Köln fort?

Die Quelle für die Geschichte der Familie in diesem entscheidenden Zeitraum bildet das „Liber Reddituorum Ecclesiae Sti. Clementis in Langei, Compilatus Anna 1635″, ein Folioband des Langeler Pfarrarchivs, in den der damalige Pastor Pachtungen, Stiftungen, Trauungen von 1626-57, Taufen von 1626-58 und Todesfälle eintrug -, wie sie gerade kamen. Als am 12.7.1626 Gerhard, der Grefrather Halfen, eine Tochter taufen lässt, findet sich (neben einer Kölnerin als Patin) „Jahn der Müller zu Langel“ als Pate. Vom 27.4.1631 datiert eine weitere Patenangabe von ihm, ebenso 15.6.1631. Als er am 2.1.1633 einen Sohn taufen lässt, wobei er das Ehrenamt des Kirchenmeisters bekleidet, hält er sich selbst in Sürth, Langel gegenüber, auf – wohl auf der Flucht vor der Kriegsgefahr, denn 1632 verwüsteten die Truppen Graf Baudissins das rechtsrheinische Gebiet um Deutz. Er, der meist als „Windmüller“ auftritt, bezeugt mit dem Schöffen Gerhard, Grefrather Halfe, und anderen am 1.5.1633 eine Pachtregelung betreffs seines Knechtes „Müllers Hensgen“, der in der Heckgasse Haus und Hof nebst Weingarten besitzt. Eine Bemerkung „nach der Müllen zu der Heckgasse“ bezeugt, dass sich auch die damalige Mühle an der Stelle der heutigen befand, im Zuge der Heckgasse, wo heute noch der Jungmühlenhof und Haus Bornheim-Dilgen, das Kirchengut, liegen. Neben vielen Patenbeziehungen zum Gräfrather Hof finden sich solche zum Halfen des Hinterhofs, auch Hof des Junker Bolandt genannt, Jörgen und seiner Gattin Eva; 1627 steht der Kanzler Bernard Pütz bei ihm Pate (vertreten durch den Lülsdorfer Cellerarius, d. h. Rentmeister der bischöflichen Burg, der auch 1633 bei ihm Pate steht), daneben die Gattin des Fronhalfen Cörstgen Pütz, 1631 seine Schwiegermutter, 1639 ein Kölner Bürger (die Verbindung mit der Vaterstadt blieb also) und die Schwester seiner Frau. – Zweimal erscheint er in der leider undatierten Liste der um die Kirche verdienten Wohltäter; einmal als Johann v. Bornheim, wobei gleich vor ihm Drückgen v. B., eine Schwester oder Nichte, erwähnt wird, ein andermal als Joh. v. B. „Windmühler allhier zu Langel“. – Als „Joes Müller zu Langen“ übernimmt er am 23.1.1650 in Deutz die Patenschaft bei Christian v. Wermerskirchen (Kb. Deutz). Seine letzte Erwähnung ist eine Patenschaft vom 1.9.1655. – ∞ vor 16.3.1627 Alheid (Altgen), genannt „die Müllersche“, Tochter des Windmüllers von Wesseling und dessen Gattin Entgen (die am 26.2.1631 Patin bei ihrer Tochter in Langel wird). Am 24.7.1628 steht sie Patin bei Jörg dem Hinterhalfen, mit dessen Gattin Eva zusammen sie zwischen 1626-1635 eine Statue für die Kirche renovieren lässt; zuletzt am 2.2.1644 als Patin bei Adam dem Bolandtshalfen. – Ihre und Johanns Kinder:
1. Leonhart (v.) B., folgt unten.
2. ? Everhard (v.) B., s. S. 132.
3. Bernard B., * 16.3.1627 Lange!, kurkölnischer Kommissar? Vielleicht ist er identisch mit dem Vermessungskommissar Bornheim, den ein Aktenstück des Kölner Stadtarchivs nennt (Abt. Deutzer Akten, Kapsel 8). Darin schreibt ein S. v. Vonzi im Auftrag des Kurfürsten 1663 an den Schultheißen von Porz. Dieser Bericht ist überschrieben: „Description der Ländereyen hier zu Deutz un angehörigen. De anno 1663, Per tit. S. D. D. Commissarios Bornheim et Becker“. Zu Beamtenstellungen hatte Bernard B. ja Beziehungen durch seinen Paten, den Kanzler, oder seinen Vetter Michael v. B., den Schultheißen. Seine Gattin holt er auch aus einem anderen, dem städtischen, Lebenskreis. – Am 28. 2. 1680 qualifiziert er sich in Köln, wobei er keine Gebühren zu zahlen braucht, was nur für Personen, deren Vorfahren in Köln lebten, möglich war (Köln-Ratsprotok. 127, S. 25). –
∞ Christina Zoll (aus Bonn? Pate „Civis Zoll Bonnensis“, d. h. ein Bonner Bürger Zoll). Ihr Sohn: Johann B.,* 20.5.1652 Langel.
4. Maria, * 22.4.1629.
5. Anna (Entgen),* 26.2.1631 Langel.
6. Heinrich (v.) B., * 2.1.1633 Langel.
7. Eisa, * 4.2.1635 Langel, † nach 20.11.1650, als sie bei ihrer Nichte Patin ist.
8. Sybilla, * 22.2.1637 Langel.
9. Johann (v.) B., * 29.6.1639 Langel, †nach 1.8.1655, als er als Johann Müllersohn Pate steht.
10. Wilhelm (v.) B., s. S. 133.
11. Adam (v.) B., s. S. 136.

Leonhart (Lenhart) (v.) B.* kurz vor 1620, steht bereits am 8.8.1638 Pate, dann am 30.9.1638, ausdrücklich als Sohn des Windmüllers. Zum Unterschied von seinem Vater heißt er der Jungmüller und bewirtschaftet als Halfe den Fürstenhof, auch Jungmüllershof, in der Heckgasse; heute Nr. 150. Als Jungmühlen-Halfen auf dem Fürstenhof findet er sich bereits am 14.2.1638 als Pate. (An Abgaben zahlt der Jungmüllershof 12 geschnittene Korngarben, 6 haber- (= Hafer-) Garben, ebenso der Bolandtshof an den Pastor; der Grefrather Hof zahlt von beiden die Hälfte, der Kesselshof nur 6 Korngarben.) Bei Adam, dem Bolandtshalfen auf dem Hinterhof, findet er sich am 18.4.1655 als Pate, zuletzt erscheint er am 7.2.1657 in dieser Eigenschaft. Die Patenschaft seines Sohnes Gerwin übernimmt „ein Kölner Bürger“, die eines anderen 1655 Maria, Gattin von Vitus, dem Grefrader Halfen. – Seine Kinder mit Sting (= Christina), 26.5.1651.Patin wie am 3.12.1655 und 27.1.1656 als „Jungmüllersche Fraw“ in der Stifterliste und bei Abgabe eines Malters Korn an den Pastor, sind:
1. Elisabeth, * 20.6.1650 Langel.
2. Johann (v.) B., * 10.3.1652 Langel.
3. Gerwin, s. unten.
4. Heinrich (v.) B., † 30.4.1655 Langel, identisch mit Heinrich B., 1.6.1683 mit Agnes B. Pate bei Wilhelm (v.) B. in Köln? (s. S. 116).

Gerwin B., * 4. 3. 1653, studiert wieder Jura, jedoch nicht an der Kölner Universität, und lässt sich als Rechtsanwalt „procurator et ornatissimus Dominus“ und Notar in Köln nieder, was seine Aufnahme in das Notariatsverzeichnis (von 1611- 1797, S. 61, im Stadtarch.) vom 29.5.1680 mit eigenhändiger Unterschrift bezeugt. Diese Eintragung ist deshalb von besonderem Wert, weil sie bei seinem Namen den Zusatz „montensis“, d. h. aus dem Bergischen stammend – wozu Langel gehörte – aufweist. Auch als er am 17.7.1682 die kleine Bürgerschaft erwirbt, die in Köln Geborene schon durch die Geburt erlangten, muss er 20 Reichstaler, den Satz für Auswärtsgeborene, zahlen. Seine sechs Kinder sind in vier verschiedenen Pfarreien getauft, wonach er ziemlich unstet seine Wohnung gewechselt hat. Am 17.9.1698 nennen ihn die Ratsprotokolle als Notar, des gleichen am 31.3.1700 im Prozess gegen Monschau und Aachen (Bd. 145, S. 283; Bd. 147, S. 98). Neben Patenschaften seiner Verwandten, so z. B. der Elis. Gertrud Deutz, Gattin Johanns v. B. (s. S. 100), wodurch also wiederum ein Beweis für das Zusammenfinden der beiden früh getrennten Linien – Johanns Mutter war Gerwins Schwägerin, Agnes v. Worringen – zutage tritt, finden sich als solche auch Mitglieder der Familie Schorn, wie 1684 Gerwin Schorn, und Angehörige der bekannten rheinischen Familie v. Horn gen. Goldschmied, aus der wenige Zeit später der Generalvikar der Kölner Diözese hervorging. Gerwin B. starb nach dem 27.1.1706. –
∞ a vor 26.8.1682 Christine Moicrantz, * —, † zwischen
16.10.1688-26.1.1698; Kinder aus dieser Ehe:
1.      Anton B., * 26.8.1682 St. Johann Evangelist.
2.      Gerwin B., * 12.12.1684 St. Laurenz.
3.      Maria Elisabeth, * 17.9.1686 St. Laurenz, † 21.4.1763 St. Brigitta, ∞ 2.8.1736 St. Aposteln, Philipp Müller.
4.      Hermann B., * 16.10.1688 St. Laurenz.
∞ b vor 26.1.1698 Maria Anna Barbara Huber, * —, † vor 27.1.1706 (ein in Süddeutschland häufiger Name). Ihre Tochter:
5. Anna Theresia Maria, * 26.1.1698 St. Johann Evangelist, † 16.4.1764 St. Brigitta, ∞ Heinrich (?) Hienrich Kirschs.
∞ c vor 27.1.1706 Maria Margarethe Zartang, * —, † — Ihr Sohn:
6. Jacob B., * 27.1.1706 St. Columba.

Everhard (v.) B., * um 1625 Langel?, wahrscheinlich zweiter Sohn Johanns (s. S. 131) findet sich am 13.5.1663 als Hausbesitzer in Köln (Alfter 43), wo er jedoch nicht geboren wurde. Nach seinen Kindtaufen wohnte er zunächst in der Pfarre St. Severin. Von dieser Pfarre fehlen leider die Taufeintragungen von 1666-1678, so dass die Geburten seiner ältesten Kinder nicht festzustellen sind. Zunächst war Eberhard, in der Erwähnung von 1663 Evert genannt, anscheinend Landwirt und Winzer. denn 1681 hatte er von der Stadt Köln zehn Ratsherrenweingärten gepachtet (Ratsprotok. v. 1681), und seine Pfarrkirche, St. Severin, lag ja auch in der Weingartengegend. Später aber verließ er die Stadt und zog zum Wohnsitz seiner Tochter, nach Efferen, wo er am 31.3.1703 Pate steht, ebenso am 7.3.1710, wobei er ausdrücklich als wohnhaft zu Efferen bezeichnet wird. und desgleichen am 15.1.1711, und in seiner letzten Eintragung als Pate dort am 20.1.1711, hochbetagt. Er wohnte wohl, wie seine zweite Tochter, auf der Mühle seines Schwiegersohnes. – ∞ — (anscheinend spät) Mechtild Brewer. *— , † nach 23.2.1684, jedoch sicher noch vor 1690-1700. da sie nie als Patin auftritt. Mit ihr hatte Everhard die Kinder:
1.      Theodor B.. * zwischen 1666-1678. St. Severins. Köln. erwähnt 1.2.1713, an welchem Tag er als „adolescens“. also älterer Junggeselle. und wohnhaft zu Efferen bei seiner dort verheirateten Schwester Pate steht. ∞ 31.8.1720 St. Severin. Christina Langel, verwitwete Undersculus.
2.      Adelheid. * zwischen 1666-1678 St. Severins. † nach 7.3.1710 Efferen? Noch 1703 lässt sie in Köln taufen. wobei ihre Schwester Richmud Patin wird; am 7.3.1710 jedoch wohnt sie mit ihrem Vater in Efferen, wo sie bei ihrer Schwester Christine erscheint. Mitglieder der Familie ihres Mannes finden sich übrigens mehrfach, auch bei anderen Zweigen mit den Bornheim im Zusammenhang. ∞ 16.2.1697 St. Severin. Gerard Waldorff.
3.      Richmud Maria. * um 1676 St. Severin (nach ihrer Sterbeeintragung von 1756. in der sie als achtzig Jahre alt bezeichnet wird). † 25.5.1756 St. Aposteln. auf dem Kriegsmarkt. 1703 bei ihrer Schwester Adelheid Patin. ∞ — N. Bebber.
4.      Christina. * 23.6.1679 St. Severin. † nach 9.3.1721 Efferen (das Sterbebuch dort beginnt erst ab 1767); bei ihr finden sich mehrfach Vater und Geschwister als Patin. ∞ 7.10.1702 Efferen. Rütger Enkel. Müller zu Efferen. †nach 29.6.1736 Efferen.
5.      Sophia, * 4. 9. 1681 St. Severin. † nach 5.7.1724 Ossendorf b. Köln. zog auf die Mühle ihres Schwagers nach Efferen. wo sie am 20.1.171I „die Tochter aus der Windmühle“ genannt wird danach ihr Vater vielleicht noch selbst Müller?) und wo sie ab 1703 als Patin auftritt.  ∞ 24.11.1712 Efferen. Adolph Schmitz. lässt 13.10.1713-5.7.1724 in Ossendorf taufen.
6.      Heinrich B.. * 23.2.1684 St. Severin. † als Kind?
(Vielleicht gehören noch hierher: Maria Bornheim ∞ 19.5.1702 St.
Severin. Johann Friedrich Jansen; Gertrud B.. ∞ 23.11.1700 Peter v. Sürth.)

Wilhelm (v.) B.. wahrscheinlich * zwischen 1639-1643? außerhalb Langels, vielleicht in Sürth oder Wesseling, als Sohn Johanns X. v. B. (s. S. 131). Er wie seine Geschwister sind in ihrem Verhältnis zueinander durch zahlreiche Patenangaben sichergestellt. Bereits 1682 findet sich in dieser Eigenschaft Peter Schorn, der Gatte seiner Verwandten Adelheid v. B. (s. S. 108) als Pate, und schon 1675 ein Peter Lützenkirchen – gegen einen Lützenkirchen prozessiert 1712 die genannte Adelheid B.; eine Margarethe Lützenkirchen erscheint noch 1723 bei Wilhelms Großnichte Cordula (s. S. 137), so dass also eine enge Beziehung zu dieser Familie angenommen werden kann. 1674 erscheint er im Register des verloren gegangenen Großbürgerbuchs. Am 30.2. erwirbt er die Qualifikation -ohne Gebühren, weil er Vorfahren väterlicherseits in Köln hatte. Am 9. 12.1675 befasst sich der Rat mit seiner Auseinandersetzung mit dem Herrn v. Barrenstein, wobei er als Müller erscheint (RatsprotOk.Bd. 118, S. 393; Bd. 12.2,S. 373). Wilhelm war Bürger und Müller zu Köln. Als solchem (vielleicht wie sein Sohn auf der Gereonsmühle?) verkaufen ihm und seinerGattin am 24.5.1677 der Schultheiß Johann Walraff und drei Schöffen des Dorfes Metternich im Amt Brühl sowie die „Eingesessenen“ dieses Dorfes eine Erbrente von 5 Reichstaler  78 kölnischen Alben. Und zwar wird der Verkauf getätigt „besonders zur Abwehr der von den oznabrückischen Völkern, d.h. Truppen, angedrohten militärischen Zwangsmaßnahmen“ (Mitt. d. St. 42, S. 136). 1690 besitzt er das Haus „zur Ketten“ gegenüber dem Dom (Alfter, S. 229); Keussen kennt mehrere sobenannter Häuser, jedoch keines am Dom. Neben seinem Stiefsohn Franz B. (s. S. 98) folgte ihm auch sein eigener Sohn im Beruf. – Er stand in Beziehung zu einer anderen, schon vor 1600 abgezweigten Linie seiner Familie, nämlich zu Adam v. B., dessen Witwe Agnes (v.) Worringen er zwischen dem 17.12.1670 bis 26.3.1674 heiratete (s. S. 98). Sie starb nach dem 18.4.1708, an welchem Tag sie noch im Testament ihres Sohnes erster Ehe bedacht wird. Mit ihrem Gatten Wilhelm hatte sie die Kinder:
1.      Peter Wilhelm B., *26.3.1674 St. Christoph, † am 29.4.1702, von seinem Halbbruder Franz mit einem Legat in seinem Testament erwähnt (s. S. 99). Zuletzt tritt er bei seinem „echten“ Bruder gleichen Vornamens am 19.12.1724 als Pate auf.
2.      Peter B., * 9.5.1675 St. Christoph, † vor 24.1.1685.
3.      Johann B., * 5.2.1677 St. Christoph, † jung? (nicht im Testament des Franz B.). Am 7.5.1703 mit seiner Halbschwester Catharina und Peter B., als Gereonsmüller erwähnt (RatsprotOk. Bd. 150, S. 96, 110), (s. S. 135).
4.      Maria Sybilla, *4.7.1679 St. Christoph, †……………………
5.      Wilhelm Franz B., s. unten.
6.      Peter B., * 24.1.1685 St. Christoph, † nach 30.5.1710, am 29.4.1702 im Testament seines Halbbruders Franz bedacht. Windmüller auf der Gereonsmühle zu Köln, führte als solcher vom 16.10.1706 bis 30.5.1710 einen Zivilprozess gegen Gottfried Beylen, der ihn in einem Streit wegen falsch berechneter Gerichtskosten verklagt hatte (Mirt. d. St. 43, S. 27). Vielleicht war er es, gegen den Franz Bornheim, der 1720 im Teilbesitz der Gereonsmühle ist, von 1712-1716 prozessiert (s. S. 104). Am 28.2.1703 nennen ihn als Gereonswindmüller mit seiner Gattin die Ratsprotokolle (Bd. 150, S. 40, 52, 55, 56). ∞ Adelheid Krüdener. S. Tafel 9.

Wilhelm Franz B., * 5.12.1682 St. Christoph, † 22.5.1735 St. Christoph, 1702 im Testament des Franz B. bedacht. ∞ Ursula Huldt (Hult Holdt ) * —-, † nach 1751. Ihre Kinder:
1.      Hermann B., * 3.12.1713 St. Christoph, † vor 25.7.1721.
2.      Christian B., * 15.8.1717 St. Christoph.
3.      Anna Gudula, * 7.9.1719 St. Christoph, †15.1.1783 St. Christoph, ∞ 30.11.1749 St. Christoph, Amandus Clasen.
4.      Hermann B., * 25.7.1721 St. Christoph.
5.      Johann B., * 3.3.1723 St. Christoph, † nach 14.11.1749, am 14.11.1749 Großbürger, ∞ Maria Barbara Koebs (Coebs),
Ihre Töchter:
a) Maria Gertrud, * 16.8.1748 St. Jakob.
b) Maria Gertrud, * 24.10.1750 St. Jakob.
6.      Ursula, *19.11.1724 St. Christoph, † nach 1762, ∞ 28.6.1750 St. Christoph, Laurenz Hamm, Witwer, Vor- und Nachnamen finden sich auch bei einer Kölner Patrizierfamilie Hamm, aus der Tilmann Laurenz Hamm, *1746, † 1798, ∞ Helene Therese Küpper (Tochter eines Müllers) wiederum eine Tochter Anna Katharina Monika Hamm hatte, die 1796 den Kölner Commandanten und französischen General Carl Georgeon heiratete (Jos. Bayer: „D. Franzosen i. Köln“, S. 169; Fahne).
7.      Paul B., * 14.12.1726 St. Christoph.
8.      Johann Adam B., *19.10.1728 St. Christoph (Pate der Geistliche J. A. Hold, wohl Onkel der Mutter und identisch mit J. A. Holdt, ab 1663 Vikar v. Hasselsweiler, s. Weltklerus).
9.      Anna Catharina, * 1.9.1730 St. Christoph, † nach 1762, ∞ 21.2.1762 St. Alban, Heinrich Evertz.
10.  Franz B., *12.5.1734 St. Christoph, † 25.4.1780 St. Aposteln als Ehemann von der Ehrenstraße, wobei sein Alter irrig auf ungefähr 40 Jahre, in Wahrheit also 46, geschätzt wird. Als aus der Pfarre St. Jakob, wo er vielleicht in der Lehre stand, ∞ 15.8.1759 St. Aposteln, Maria Sybilla Meiß, verwitwete Iven, Ihre Kinder:
a) Franz Kaspar B., * 18.5.1764 St. Christoph.
b) Anna Gudula, * 30.3.1767, St. Christoph.
c) Anna Gudula, * 9.11.1768 St. Christoph.

Johann B. (s. S. 134) scheint nach 1703 nach Langel zu gehen. Vielleicht entzweite er sich mit Franz B., in dessen Testament er nicht bedacht wird. Als Müller und aus Langel pachtet Johann B. am 4.11.1718 vom Rat der Stadt Köln die Carthäusermühle auf der Ulrepforte gegen eine Kaution von 500 Reichstalern (Ratsprotokolle, Bd. 165, S. 348 f.). Abbildungen s. Profane Kunstdenkmäler der Stadt Köln, S. 94 ff.

Adam (v.; B. * 9.8.1643 als Sohn Johanns X. (s. S. 131) findet sich schon, noch sehr jung. als Adam v. Bornheim in der undatierten Stifterliste. Er übernahm die väterliche Mühle und zahlt 1684 als ..Adam Windmühler“ eine Abgabe für Land vor dem Grefrader Hof, d. h. beim Kehrenhof, nahe der Heckgasse (wie eine Anmerkung im Liber Reddituorum aussagt). Wahrscheinlich starb er um 1700 oder kurz danach und vererbte seinem gleichnamigen Sohn die Mühle; so dass dieser Köln verließ, wo er sich einen anderen Beruf gesucht hatte. ∞ N. N. War seine Frau, nach der Dispens seines Enkels Gerhard B. (s. S. 143), eine geborene Westhoven? Seine Kinder:
1.      Adam B., s. S. 139.
2.      Gerard B., s. S. 137.
3.      Agnes, 1683 bei Wilhelm (v.) B. in Köln Patin (s. S. 116), am 27.9.1705 bei ihrer Kusine Sophia als „aus Köln“ Patin. ∞ 23.11.1692 Köln St. Severin, Caspar Langel (Langen); dieser 11.11.1708 Pate bei Daniel v. B. (s. S. 112).
4.      Johann (v.) B., nach seinem zeitlichen Auftreten wohl jüngerer Sohn Adams; kann schon deshalb nicht mit einem der mehreren seines Vornamens, die in Köln geboren sind, verwechselt werden, weil er bei seinem Beitritt zum „Wüllenambt“, also als Wollweber, am 26.7.1695, den schon mehrmals erwähnten Satz für auswärts Geborene, die in Köln die Bürgerschaft erwerben, nämlich 20 Reichstaler, zahlen muss; auch er wechselt wie seine Brüder mehrmals den Wohnsitz innerhalb der Mauern Kölns, 1696 wohnte er auf der Herzogstraße, 1703 auf der „platea cordial“, am Ende seines Lebens zunächst in der Christophpfarre, wo auch Caecilia Vogels bei ihm 1715 Patin wird (s. S. 199).  
∞ a: Christine Teschenau (Deschenaw, Teschena, Tesch), † zwischen 25.2.1703 bis 30.1.1712.
Ihre Kinder mit Johann B.:
   
1. Johann Caspar B., * 25.1.1696 St. Columba (nach seinem Großvater Caspar Teschenau
        getauft).    
2. Anna Maria, * 30.6.1698 St. Martin.
   
3. Adam B., *11.7.1700 St. Alban, mutmaßlich identisch mit dem Stammvater der Sieglarer Familie Bornheim (s.S.180).
Pate sein Onkel Adam B.    
4. Johann Bertram B., * 25. 2. 1703 St. Columba.
 ∞ b als Witwer, 30.1.1712 St. Aposteln, Sophia Schallenberg (eine Schallenberg heiratete auch Johanns Großonkel Heinrich B., † nach 1728, ihre Kinder:     
5. Anna Maria, * 18.10.1712 St. Christoph, ∞? vor 1746 Johann Winand Gaul aus der Pfarre St. Maria zu den Stufen, wo
er und seine Gattin 1746 taufen lassen.     
6. Peter B., *12.2.1715 St. Christoph.
    
7. Gottfried B., * 29.11.1716 St. Christoph.
    
8. Andreas B., * 7.4.1718 St. Christoph.
    
9. Johann Wilhelm B., * 14.4.1719 St. Christoph.
   
10. Johanna Catharina, * 9.2.1721 St. Christoph.
   
11. Hermann B., * 8.2.1725 St. Christoph.

5.      Heinrich(v.) B., Stammvater des Uterhoter Astes (s. S. 167). 1675
6.      Susanne, am 8.12.1706 in Niederzündorf bei Wimmar Wirts ∞ Gertrud Sürth Patin, zusammen mit Adam Zündorf. 1719 findet sie sich mit Johann B. – wohl ihrem Bruder – als Patin bei Gertrud B., ihrer Nichte, in Köln.

Gerard B., * um 1675 Langel als Sohn Adams v. B. (s. S. 136). Seine Lebensumstände sind schwierig zu fassen, weil er zeitweilig Köln verlässt. 1701 steht Cordula Zündorf bei ihm Patin, es ist wohl dieselbe Cordula v. Zündorf, die bereits 1666 bei Gerhards Tante Agnes v. Worringen und ihrem ersten Gatten Adam v. B. als Patin erscheint (s. S. 98). Am 2.0. 9. 1704 erwirbt er die Große Bürgerschaft und wohnte dabei als Brauer in seinem Haus „zum Bolzen“ auf dem Eigelstein, Nummer unbestimmt, das bereits im 15. Jahrhundert als Brauhaus und Herberge genannt wird (Ennen III, S. 927). Im gleichen Jahr erscheint er auch mit demselben Haus als Meister, dem Brauamt zugehörig (Verf. u. Verw.C 676). Als er am 13. 7. 1705 bei seinem Bruder Adam Pate stehen soll, vertritt ihn ein anderer in seinem Namen, wohl, weil er in Lange! ist. 1715 findet er sich wieder, im Einwohnerverzeichnis der Pfarre St. Kunibert, als Brauer auf dem Eigelstein mit dem Zusatz „extraneus“, d. i. von auswärts zugezogen, und schließlich noch einmal am 25. 4. 1716 im Großbürgerbuch mit Berufung auf die Aufnahme vom 20.9.1704. Gerade bei Auswärtigen, die Häuser oder Grundbesitz in Köln besaßen, waren Eintragungen in das Großbürgerbuch besonders beliebt. Vielleicht starb er zwischen 1716-1718, da sein Sohn ihm in dem letztgenannten Jahr als Großbürger folgt. Nach einer Benennung bei seiner Tochter Cordula von 172.2 war er auch Müller zu Lange!. Als von St. Alban – wo er vielleicht in der Lehre war – ∞ 29.6.1700 St. Kunibert, Margarethe Wingkes (Wingens), Ihre Kinder:
1.      Cordula, *28.4.1701 St. Kunibert, am 24. 2. 1744 als Kölnerin bei ihrem Bruder Heinrich B. in Dünnwald Patin, zuletzt in ihrem und ihres Gatten Testament vom 1.3.1758 (Stadtarchiv) erwähnt, mehrmals auch bei ihren Verwandten, den Kindern Adams B. (s. S. 139) aus Langel, so 1718, 1720 und 1731 bei dessen Tochter Gertrud, und am 29. 9. 1722 in Langel selbst als Tochter des Müllers, wonach also ihr Vater dort die Mühle erwarb, wohl mit seinem Bruder Adam zusammen. ∞ 4.7.1723 St. Mauritius, Johann Klein, (aus der mehrfach mit den Bornheim verwandten rechtsrheinischen Familie?).
2.      Johann B., *30.12.1703 St. Kunibert, † 6.1.1754 als Junggeselle auf der Diepeschrather Mühle, damals Pfarre Dünnwald, auf der sein Bruder Müller war. Dorthin übersiedelte er nach 1743, denn noch in diesem Jahr steht er als Kölner Pate bei dem genannten Bruder, und zwar am 24.3. Weil er den Besitz des Vaters erbte, folgte er diesem auch am 7.10.1718 im Großbürgerbuch. Am 22.12.1719 empfing er die erste priesterliche Weihe, womit er aber durchaus noch nicht Geistlicher war; vielmehr findet dieser Schritt sich oft als Notwendigkeit zum Genuss einer Stiftung, die dies voraussetzt. Die Tatsache, dass sich auch bei seinen Vettern, den Kindern Adams B., das gleiche findet, scheint für eine Stiftung zu sprechen (J. Jansen: „Familiengesch.Quellengut a. d. Kölner Weiheprotokollen“, S. 14).
3.      Maria, * um 1705 Langel?, † nach 1.4.1741 Paffrath?, an diesem Tag Patin bei ihrem Bruder Heinrich, bereits dasselbe am 9.7.1723 in Köln bei ihrer Cousine Gertrud in Köln (s. S. q.z). Mit ihrem Onkel Adam B. als Trauzeuge ∞ 3.2.1725 St. Aposteln Johann Theodor Kirdorff aus Paffrath, (Trauzeugin ist übrigens auch Catharina Sürth, Gattin von Johann B., s. S. 169, des Vetters der Braut. Maria findet sich auch als Patitn.1731 bei diesem Vetter).
4.      Heinrich B., * um 1705? Langel?, † 19.8.1751 als Müller auf der Diepeschrather Mühle, Pfarre Dünnwald, ehemalige Wassermühle mit Gutsbetrieb, 1913 abgebrannt. Der heutige Neubau folgt den alten Fundamenten. Durch die Patenschaften seiner Geschwister ist Heinrich sicher hier einzuordnen. Außer diesen findet sich bei ihm 1741 seine Schwester Maria B. in dieser Eigenschaft, die Gattin von Johann Theodor Kirdorff aus dem Diepeschrath benachbarten Paffrath, und anscheinend dessen Bruder ist Hans Dederich Kirdorff aus Paffrath, der 1749 bei Heinrich B. Pate steht. ∞(nicht in Dünnwald) Gertrud Krey, † 30.12.1756 Diepeschrath. Nach Patenangaben stammte sie anscheinend von einem Kappeler Hof (∞ b als Witwe vor 4.8.1752 Heinrich Schaeffer, Diepeschrath).
Die Kinder Heinrich B. und der Gertrud Krey sind:
Johann B., * 1.4.1741 Diepeschrath, † vor 24.3.1743.
Johann B., * 24. 3. 1743 Diepeschrath.
Johann Heinrich B., * 24. 2. 1744 Diepeschrath.
Daniel B., * 25. 1. 1747 Diepeschrath.
Maria Gertrud, * 26. 10. 1749 Diepeschrath.